Hallöchen,

heute haben wir uns mal was vorgenommen. Mit ‘wir’ meine ich Aaron (23), David (26), Angus (25) und ich. Aaron und David sind Brüder aus England. David ist seit gut 2 Jahren auf Reisen und kommt nur zu Weihnachten nach Hause. Sein Bruder ist Lehrer und dachte sich, er besucht seinen großen Bruder mal in Fidschi. Angus ist auch aus England und hat die beiden wohl ein paar Tage zuvor kennengelernt. Wir haben uns also zusammen getan, um den zweit höchsten Punkt Fidschi’s zu erklimmen. 

Mit ausreichend Wasser und Geld haben wir uns also auf den Weg gemacht. Low-Budget war das Ziel. Der Berg war bestimmt 20km entfernt. Also sind wir in die Richtung gelaufen und haben versucht per Anhalter ans Ziel zu kommen.

Wir sind ziemlich lange in der Mittagssonne gelaufen, hatten also nicht das beste Timing. Auf dem Weg haben wir dann das Herz eines Hundes gewonnen, der uns dann auch die ganze Zeit hinterher gelaufen ist. Wir haben sie ‘Hilda’ genannt.

Es ist nicht viel Verkehr mussten wir dann feststellen, sodass wir zum Schluss in ein Taxi gestiegen sind. Hilda ist gleich mit reingesprungen, aber leider war es nicht erlaubt sie mitzunehmen. Wir mussten uns also schweren Herzens von Hilda trennen.

Wir sind dann erstmal bis in die Stadt gefahren, von der wir dachten, wir können den Berg besteigen. Haben uns mehr Wasser und Essen gekauft und uns dann durchgefragt, wo denn nun der olle Hügel ist. Ende vom Lied, nächstes Taxi, aber alles recht günstig.

Am Fuß angekommen ging es dann voller Tatendrang und höchst motiviert los. Leute, das war vielleicht ein Kampf. Ich bin in diesem Jahr nun schon sehr viel gewandert, aber dieser blöde Berg war der Gipfel…(muhahaha xD)

Wir sind im Prinzip einer Schotterstraße gefolgt und hatten während dem Aufstieg einen recht bescheidenen Ausblick. Am Anfang war es noch ziemlich beeindruckend, aber umso höher man kam, desto weniger sah man von der Landschaft. Da man an der Schotterstraße entlang gelaufen ist, war es auch nicht wirklich ein Wandern im Wald oder sowas.

Umso höher wir kamen, desto steiler wurde es. Es war teilweise, als würde man Treppen steigen. Bestes Training für die kommende Saison, bis heiß wie Frittierfett ;)

Und dann kam der Knüller, wir waren ungefähr noch 60min vom Gipfel entfernt, als die Wolken sich dachten, lass uns doch mal ins Tal sinken. Man ist also völlig im Arsch, weil man stundenlang in der Mittagssonne einen supersteilen Pfand ohne besonderen Ausblick hochlatscht und dann stellt man fest, die Belohnung für das Alles wird gerade eiskalt von den Wolken versaut.

Aber wir wären ja keine echten Kerle, wenn uns das in irgendeiner Form auch nur gestört hätte. Wir sind also freudig weiter gelaufen und haben uns oben angekommen dann gefreut, dass wir in einer riesigen Wolke sein dürfen ;) Haben da eine kleine Familie getroffen, die den größten Teil mit dem Auto gefahren sind. Nach ein paar Minuten klarte es dann aber zum Glück doch noch etwas auf und dann sind wir auch langsam wieder runter. Haben die Familie dann gefragt, ob wir bei denen hinten im Truck mitfahren können. War also runter ziemlich angenehm.

Unten angekommen hatten wir natürlich noch lange nicht genug. Es ging zur nächsten Mission, die da hieß, ‘Deadline’.

Mit ‘Deadline’ ist der 180ste Breitengrad gemeint. Wir haben ja auf der Welt verschiedene Zeitzonen. Der 180ste Breitengrad bedeutet also, man steht mit einen Fuß im ‘Heute’ und mit dem anderen im ‘Gestern’. Und dieser Punkt ist genau auf Taveuni. Der Ort an sich ist wirklich nicht spektakulär aber die Tatsache macht es besonders und es war den Weg wert.

Haben auf dem Weg dahin noch mit einheimischen Kindern Rugby gespielt. Es hat einfach alles so viel Spaß gemacht und wenn ich an den Tag zurück denke, sind es genau solch Tage, die meinen Trip zu dem gemacht haben, was er ist. So viele tolle und wertvolle Erfahrungen und Eindrücke. Ich bin wirklich dankbar dafür.